EphemereÜber das Sehen von Bewegung
“Man sieht eine Bewegung: Ein Gegenstand bewegte sich von einer Lage in eine andere. Man beschreibt den physikalischen Sachverhalt: bis zum Zeitpunkt z1 hat sich der Gegenstand in der Lage l1 befunden; vom Zeitpunkt zn an der Lage ln; in der Zwischenzeit, zwischen z1 und zn, hat sich der Gegenstand sukzessiv, zeit- und raumkontinuierlich, in den Zwischenlagen zwischen l1 und ln befunden und ist durch sie nach ln gelangt.” (Max Wertheimer: Experimentelle Studien über das
Sehen von Bewegung, 1912)
KONSTRUKTION VON BEWEGUNGÜber das Handeln und die Wahrnehmung
des Menschen in einem Gleichgewichtssystem
Gleichgewicht bezeichnet den Zustand, in dem die in einem System wirkenden Kräfte sich gegenseitig ausgleichen. Dieser Zustand bleibt stabil, solange er nicht durch äußere Einflüsse gestört wird. Der Begriff Gleichgewicht lässt sich auf unterschiedliche Systeme anwenden – zum Beispiel physikalische, politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische. Der Mensch kann aufgrund seines Verständnisses der Systemzusammenhänge auf das Gleichgewicht einwirken. Sein Handlungsspielraum ist dabei aber nicht unbegrenzt: Hat sich ein System in einem labilen Gleichgewichtszustand zu weit von seiner Ruhelage entfernt, ist es nur noch unter erheblichen Anstrengungen möglich, diesen Zustand wiederherzustellen.
Ausgehend von gegenwärtigen und antizipierten klimatischen Ereig- nissen beschäftigt sich die Arbeit mit dem Handeln und der Wahr- nehmung des Menschen in einem labilen Gleichgewichtssystem.
Republikflucht§ 213 Ungesetzlicher Grenzübertritt
(1) Wer widerrechtlich die Staatsgrenze der Deutschen Demokrati- schen Republik passiert oder Bestimmungen des zeitweiligen Auf- enthalts in der Deutschen Demokratischen Republik sowie des Transits durch die Deutsche Demokratische Republik verletzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Verurteilung auf Bewäh- rung, Haftstrafe oder mit Geldstrafe bestraft.
Die Bilder zeigen inszenierte Momente der teils geglückten, teils ge- scheiterten Fluchtversuche, deren Berichte als Vorlage für die authen- tisch abgebildeten Szenen fungieren.